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Reiche Speisen
Esskultur und Schweizer Porzellan im 18. Jahrhundert
2009
In der gehobenen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts hatte das Porzellan seinen grossen Auftritt. Das «Weisse Gold» bildete den passenden Rahmen für das Servieren neuer Speisen und exotischer Heissgetränke. Edles Geschirr und zierlicher Figurenschmuck wurden geschmackvoll in Szene gesetzt und waren Ausdruck einer verfeinerten Tafelkultur und Kochkunst.
Aber nicht nur die Ess- und Trinkgewohnheiten der vornehmen Leute veränderten sich damals, sondern auch jene der ärmeren Bevölkerung. In der Zeit der Frühindustrialisierung suchten viele ihr Glück in der Heimarbeit. Auftragslage und Hungersnöte beeinflussten hier die Mahlzeiten und das Aufkommen neuer Nahrungsmittel.
Das Historische und Völkerkundemuseum St. Gallen besitzt eine bedeutende Sammlung von Beispielen der Porzellanmanufakturen von Zürich (1763–1790) und Nyon (1781–1813), die 1943 von Friedrich Eugen Girtanner (1880–1956), einem St. Galler Bürger, geschenkt wurde. Die Ausstellung stellt ausgewählte Stücke beider Manufakturen vor und vermittelt einen Eindruck, wie die Porzellanmode die Schweiz eroberte. Dazu werden die Veränderungen in der Ernährung und Esskultur des 18. Jahrhunderts vorgestellt.